Der Braunschweiger Verein "CURA - Verein für Straffälligenbetreuung und Bewährungshilfe im Oberlandesgerichtsbezirk Braunschweig e.V." ruft zur Teilnahme an seiner Petition "Deutschlandticket auch für Menschen ohne eigenes Konto und Smartphone" auf.
Cura Braunschweig gibt straffällig gewordenen Mitmenschen praktische Hilfestellung zur Wiedereingliederung mit dem Ziel, Eigenverantwortung und Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Der Verein ist eine etablierte Einrirchtung der Straffälligenbetreuung und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrsverband.
Mit der Einführung des Deutschlandtickets in 2023 war die Hoffnung verbunden, dass jetzt auch sozial und finanziell benachteiligte Menschen die Möglichkeit haben, mobil zu sein. Vorteile wäre zum Beispiel vereinfachte Arbeitssuche, Aufrechterhaltung von Kontakten mit Angehörigen oder Freunden und gesellschaftliche Teilhabe.
Cura fragt in der Petition: "Warum können ausgerechnet die Menschen, für die u.a. das Deutschlandticket gedacht war, häufig dieses nicht nutzen? Nämlich z.B. Menschen, die kein eigenes Konto haben (Wohnungslose, Überschuldete, Geflüchtete, etc.) und daher keine Einzugsermächtigung (Grundvoraussetzung für das Buchen eines Deutschlandtickets) einrichten können.
Auch Menschen mit einem Pfändungsschutz-Konto, die ihr Konto nicht überziehen können, droht schnell die Schuldenfalle, da im Falle einer erfolglosen Abbuchung schnell die Sperre des Kontos droht oder aber zumindest die Kosten für das Deutschlandticket nicht abgebucht werden können und sofort zusätzlich Überziehungsgebühren drohen.
Auch Menschen ohne Smartphone, weil sie es es sich nicht leisten können oder Menschen, die Schwierigkeiten haben, ein Smartphone zu bedienen (also zum Teil ältere Menschen), sind von der Nutzung des Deutschlandtickets ausgeschlossen. Warum kann das Ticket nicht wie jedes andere Ticket einfach am Automaten oder Schalter gekauft werden?
Warum wird das Deutschlandticket überhaupt nur als Abo angeboten? Stellt ein Mensch, der in prekären finanziellen Verhältnissen lebt, fest, dass er am Ende des Monats nicht mehr über ausreichend Geld verfügt, kann er viele Ausgaben selbstverantwortlich kurzfristig stoppen. Das Deutschlandticket wegen des Abozwangs nicht.
Wir stellen uns gegen eine Ausgrenzung von Menschen, die aufgrund ihrer finanziellen Situation oder ihres unsicheren Aufenthaltsstatus sowieso schon am Rande der Gesellschaft stehen."
Daher fordert Cura in der Petition:
- "Angebot des Deutschlandtickets auch ohne eigenes Konto, sondern auch per Barzahlung oder Überweisung von einem Fremdkonto (z.B. eines Freundes, einer Freundin oder einer sozialen Einrichtung.
- Angebot des Deutschlandtickets am Schalter und/oder Fahrkartenautomaten und auch mit der Option des monatlichen Bezuges ohne Abo.
- Angebot des Deutschlandtickets mit Vergünstigung für finanzschwache Menschen (z.B. Rentner*innen, Sozialleistungsbezieher*innen, Alleinerziehende etc.)"
Die Petition kann unter dem Link https://chng.it/4LrGxhkHC8 unterstützt werden.